Leichter Anstieg der Arbeitslosenzahlen

Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße verzeichnet im März einen Anstieg bei der Gesamtzahl der Langzeitarbeitslosen. Zwar konnten aktuell 113 Arbeitssu-chende in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden, gleichzeitig waren aber 322 Neuanträge eingegangen. Insgesamt zählte Neue Wege 5.035 Langzeitarbeitslose, das sind 116 Personen mehr als im Monat Februar. Bei den jugendlichen Arbeitslo-sen unter 25 Jahren werden 253 Personen (Vormonat 243) betreut.
Angestiegen sind auch die Bedarfsgemeinschaften, hier sind im Monat März 8.055 mit 11.590 Personen zu verzeichnen, im Vormonat waren es 8.009 Bedarfsgemein-schaften mit 11.526 Hilfebedürftigen.

PROJEKT "Stromspar-Check" soll Einkommensschwachen und Langzeitarbeitslosen helfen

Doppelte Chance

Berichterstattung aus der Lampertheimer Zeitung vom 10.03.2010

BERGSTRASSE. Während man sich auf Bundesebene unter den Parteien über sinnvolle Beschäftigungsprojekte für Langzeitarbeitslose streitet, hat der Caritas-Verband gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Neue Wege Bergstraße ein Qualifizierungsangebot auf den Weg gebracht, das in der Kreisstadt Heppenheim und dort in der Niedermühlstraße 35 sein Domizil hat. Die bundesweit bekannte Aktion “Stromspar-Check”, ins Leben gerufen vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Kli- maschutzagenturen, ist damit auch im Kreis Bergstraße vertreten.

Caritasdirektor Dr. Werner Veith läutete den Projektstart mit der Erläuterung der Ziele ein. Zum einen solle der Stromverbrauch in einkommensschwachen Haushalten ver- ringert und damit deren Kostenbelastung reduziert werden. Gleichzeitig erhalten Lang- zeitarbeitslose über ihre Tätigkeit als Stromsparhelfer die Chance auf einen Wieder- einstieg ins Berufsleben. Nicht zuletzt leiste die Aktion einen wichtigen Beitrag zum Um- welt- und Klimaschutz, weswegen sie auch vom Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit gefördert wird.

Seit Anfang Januar ist die Ausbildung in dem früheren Ladenlokal an der Nieder- mühlstraße 35 im Gange. Unter Anleitung der Projektleiter Peter Kadel und Per Hoh- mann werden derzeit neun Langzeitarbeitslose zu sogenannten Stromsparhelfern ausgebildet. Komplettiert wird das Personal durch die Sozialarbeiterin Corinna Petereit und die Verwaltungskraft Pamela Schader. Dienststellenleiter ist der Chef des Heppenheimer Caritasverbands, Martin Fraune.

Im Ausbildungsprogramm steht das Erlernen der notwendigen Kommunikationsstruk- turen für die Besuche vor Ort, die Datenverarbeitung der Besuchsergebnisse und das Kennenlernen der notwendigen Soforthilfen zum Energiesparen. Anschaulich dargestellt wurde dies in einer eigens zusammengestellten Power-Point-Präsentation und einer praktischen Vorführung, präsentiert von den derzeitigen Kursteilnehmern. Den Gästen wurde der Verbrauch von Strom ohne eine praktische Leistung dargestellt. Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten, Energy-Saver zum Beispiel für Fernsehgeräte können hier Abhilfe schaffen. Im Bereich des Wasserverbrauchs gehören Strahlregler für Wasserhähne, Kühlschrankthermometer und Wasserspar-Duschköpfe zur Umrüstung, die durch eine Verbrauchsreduzierung um zirka 100 Euro pro Haushalt im Jahr belohnt wird.

Das Projekt startet am 6. April und zwar im Bereich des Job-Centers Heppenheim des Eigenbetriebs Neue Wege. Die Bedarfsgemeinschaften werden in schriftlicher Form auf die Beratungsmöglichkeit aufmerksam gemacht, können dann einen Hausbesuch des Stromsparhelfers vereinbaren. Nach Auswertung der dabei aufgenommenen Daten, werden dann die verschiedenen Möglichkeiten des Energiesparens im Haushalt vorgestellt und dafür notwendige Einspargeräte kostenlos zur Verfügung gestellt.

Neben dem örtlichen Energieversorger, der Bensheimer Gruppen-Gas- und Elektrizi- tätswerk AG, das als Sponsor das neue Projekt unterstützt, ist der Eigenbetrieb Neue Wege Bergstraße für den der zuständige Dezernent, Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz, zusammen mit Betriebsleiter Rainer Burelbach auch zur Eröffnung erschienen war, ein Nutznießer der Aktion – können doch Kostenersparnisse erzielt werden, die den Kreis von den jährlich rund 24 Millionen Kosten für Unterkunft entlasten, die er im Rahmen der Sozialhilfekosten zu schultern hat.

Von Uwe Dietrich

Der Eigenbetrieb Neue Wege hat jetzt eine Beschwerdestelle

Ab sofort können sich Leistungsempfänger beim Eigenbetrieb Neue Wege an eine zentrale Beschwerdestelle wenden. Zu diesem neu angebotenen Service erläutert Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Thomas Metz: „Natürlich bleibt es nicht aus, dass es zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen Leistungsempfän-gern und den Mitarbeitern des Eigenbetriebs kommt. Zum Selbstverständnis von Neue Wege gehört es, Bürgerinnen und Bürgern, die sich in oft schwierigern Le-benssituationen befinden, zu unterstützen und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Beschwerden muss deshalb grundsätzlich nachgegangen werden.“

In erster Linie kümmern sich weiterhin die persönlichen Fallmanager um die Belange der Leistungsempfänger und sind erste, kompetente Ansprechpartner. Wenn eine Klärung hier nicht möglich ist, bietet das Beschwerdemanagement eine zentrale Anlaufstelle, um Lösungen aufzutun – gemeinsam mit dem Beschwerdeführer und dem Fallmanager. Das Beschwerdemanagement nimmt Anregungen, Hinweise und Kritik von Arbeitslosengeld II-Empfängern und anderen betroffenen Personen im Kreis Bergstraße entgegen.

Durch engen Kontakt mit den Arbeitssuchenden und einem transparenten Umgang mit Beschwerden soll das Dienstleistungs- und Serviceangebot des Eigenbetriebs Neue Wege weiter verbessert werden. Der Eigenbetrieb Neue Wege möchte die Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße bestmöglich in den Arbeitsmarkt begleiten. Dazu soll auch die neue Beschwerdestelle beitragen.

Das Beschwerdemanagement ist unter den folgenden Kontaktdaten erreichbar:

Neue Wege
Kreis Bergstraße

Beschwerdemanagement

Walther-Rathenau-Straße 2
64646 Heppenheim

Beschwerde-Hotline: 06252/15-6700

E-Mail: Beschwerden@neue-wege.org