Partnerschaft, von der alle Seiten profitieren

Berichterstattung aus dem Starkenburger Echo vom 27.05.2010

Arbeitsmarkt: ISL Schaumstoff GmbH, Neue Wege und Wirtschaftsförderung Hand in Hand

Erneut habe sich gezeigt, dass sowohl die Unternehmen, als auch die Beschäftigten von der Zusammenarbeit zwischen dem Bergsträßer Eigenbetrieb Neue Wege und der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB) profitieren. Nachdem die WFB den Kontakt hergestellt hatte, begannen die ISL Schaumstoff GmbH und das Jobcenter Viernheim die Zusammenarbeit. Das Resultat: ,,Drei Menschen fanden bei ISL einen neuen Arbeitgeber”, berichtete der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent für den Eigenbetrieb, Thomas Metz (CDU).

Metz, Rainer Burelbach, Leiter des Eigenbetriebes, sowie WFB-Geschäftsführer Carl-Christian Beckmann statteten ISL einen Besuch ab. Bei einer Führung durch die Fertigungshallen gab Geschäftsführer Georg Heinlein den Gästen einen Überblick über die Produktionsweise.

Seit mehr als 25 Jahren fertigt, konzipiert und liefert ISL technische Produktlösungen und innovative Verpackungen aus Schaumstoff. Auch (Transport-) Behälter und Ladungsträger, Automobil-Serienteile, Koffer und Einsätze zählen zur Angebotspalette.

170 Mitarbeiter sind am Standort Viernheim und 35 in Serba in Thüringen beschäftigt. ,,Trotz der Wirtschaftskrise mussten keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden, und wir sehen inzwischen die Möglichkeit, unser Stammpersonal aufzustocken”, so Heinlein.

Bei der Personalfindung sei ihm die Kooperation zwischen Neue Wege und der WFB, aus der die Zusammenarbeit von ISL und dem Jobcenter Viernheim resultierte, hilfreich gewesen. ,,In kurzer Zeit hat uns das Jobcenter passgenau Arbeitskräfte empfohlen, welche seit Einstellung gute Arbeit leisten. Bei weiterem Personalbedarf werden wir nicht zögern, uns erneut an diese Adresse zu wenden.”

Metz dazu: ,,Die Partnerschaft der beiden Einrichtungen ist richtig und erfolgreich. Ich bin sicher, dass auch weiterhin die Betriebe in der Wirtschaftsregion davon profitieren werden”.

Neue Wege baut Angebot aus

Arbeitslosigkeit: Die “Einstiegsoffensive” wird auf acht Standorte ausgeweitet / Schwerpunkt im Gesundheits- und Sozialbereich

Berichterstattung aus dem Bergsträßer Anzeiger vom 07.05.2010

Die “Einstiegsoffensive” hat sich bewährt: Bis zu 50 Prozent der teilnehmenden Langzeitarbeitslosen, sagte Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz gestern beim Pressegespräch, konnten dadurch in Arbeit vermittelt werden. Deshalb hat sich “Neue Wege”, der Hartz-IV-Eigenbetrieb des Kreises, jetzt dazu entschlossen, das Modell auszuweiten.

Seit 2008 wird die achtwöchige Einstiegsoffensive in den vier Jobcentern in Heppenheim, Viernheim, Mörlenbach und Bürstadt angeboten. An vier Tagen in der Woche kommen Langzeitarbeitslose jeweils drei Stunden lang in Kleingruppen zusammen und bemühen sich intensiv um eine neue Stelle. Sie sichten Jobangebote, erstellen Bewerbungsunterlagen und finden heraus, welche Qualifikation ihnen vielleicht noch fehlt. Unterstützt werden sie dabei von zwei Fallmanagern.

160 Plätze, 40 an jedem Standort, standen bislang zur Verfügung, die von 1000 Bergsträßer Bürgern im Jahr genutzt werden können. Jetzt hat Neue Wege beschlossen, das Angebot zu verdoppeln. Ab Juni gibt es nun auch in Bensheim, Lorsch, Lautertal und Birkenau jeweils 40 Plätze. “Damit bieten wir die Einstiegsoffensive in 15 der 22 Kreiskommunen an”, betonte Metz die breite räumliche Abdeckung.

Bildungsträger beauftragt
Mit der Umsetzung vor Ort hat der Eigenbetrieb lokale Bildungsträger beauftragt: die Merkur-Schule in Bensheim, die Tertia Vermittlungsagentur in Lorsch, die Softdoor GmbH in Lautertal und das Berufsbildungswerk in Birkenau. Für diese Träger hat sich Neue Wege nach einer Ausschreibung entschieden.

Dabei stand im Vordergrund, dass die Einstiegsoffensive weiterhin so effizient wie möglich umgesetzt wird, sagte Metz. Die Träger wurden mit Gesprächen und einem Workshop darauf vorbereitet. Zudem wird Neue Wege die ersten Monate an den neuen Standorten begleiten und entwickelt ein Qualitätsmanagement. Die Zusammenarbeit kann auf bis zu 33 Monate verlängert werden, zunächst ist sie auf neun Monate beschränkt.

Ein Erfolgshonorar, das von der Vermittlungsquote abhängt, soll die vier Bildungsträger zusätzlich zu bestmöglicher Betreuung anspornen. Insgesamt liegen die Kosten für die vier zusätzlichen Standorte bei 1,8 Millionen Euro – sollte die komplette Laufzeit ausgeschöpft und eine Vermittlungsquote von 30 Prozent erreicht werden. “Damit ist dieses individuelle Betreuungsangebot insgesamt kostengünstig”, sagte der kaufmännische Leiter des Eigenbetriebs, Stefan Rechmann.

Angesichts der demografischen Entwicklung – im Kreis Bergstraße wird bis 2020 jeder Zehnte über 80 Jahre alt sein – legt Neue Wege bei der Qualifizierung einen Schwerpunkt auf den Gesundheits- und Sozialbereich. “Es gibt immer weniger Fachkräfte in Pflege und Betreuung, gleichzeitig steigt der Bedarf. Der Kreis als Sozialhilfeträger muss diese Herausforderung angehen und dem bei der Qualifizierung Rechnung tragen”, sagte Metz.

21 freie Stellen
Bei 90 Pflegeeinrichtungen im Kreis sei ein Personalbedarf von 21 freien Stellen ermittelt worden – während 114 Leistungsbezieher Interesse an der Arbeit im Gesundheits- und Sozialbereich zeigten. Über 70 Qualifizierungsplätze werden ihnen nun von Neue Wege angeboten – vom Betreuungsassistenten für Demenzkranke bis zum examinierten Altenpfleger. Die Absolventen bleiben währenddessen im Hartz-IV-Bezug, und Neue Wege übernimmt auch die Kosten für ihre Qualifizierung.

Die Wirtschaftskrise, so Betriebsleiter Rainer Burelbach, hat sich kaum auf die Zahl der Neuanträge bei Neue Wege ausgewirkt – aber bei den Vermittlungen hat es im vergangenen Jahr einen spürbaren Einbruch gegeben. Jetzt steigt die Zahl der Stellenangebote wieder: Im Januar wurden noch 64, im April bereits 141 Vermittlungen gezählt. rk

Bergsträßer Anzeiger
07. Mai 2010

Schatz der Erfahrung – ARBEIT Ausstellung "Perspektive 50 plus" im Eigenbetrieb Neue Wege eröffnet

Berichterstattung aus der Lampertheimer Zeitung vom 06.05.2010

Einen weiteren Baustein zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit hat der Eigenbetrieb Neue Wege im Heppenheimer Job-Center bei der Eröffnung der Wanderausstellung “Perspektive 50plus – Beschäftigungspakete für Ältere in den Regionen” des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales präsentiert. Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz begrüßte am Dienstagabend die zahlreich erschienenen Unternehmer aus dem Kreisgebiet sowie Projektpartner und dankte für deren Interesse, gemeinsam Beschäftigungsperspektiven für ältere Arbeitssuchende zu schaffen.

Der Initiative der Bundesregierung gehört seit Juli 2009 auch der Kreis Bergstraße im Verbund mit den Landkreisen Offenbach, Darmstadt-Dieburg und St. Wendel (Saarland) an. Unter der Firmierung “ProArbeit 50plus” steht vor allem die Qualifizierung und Aktivierung älterer Langzeitarbeitsloser im Mittelpunkt der Bemühungen. Thomas Metz unterstrich, dass es sich die Arbeitswelt aufgrund der demografischen Entwicklung in Zukunft nicht mehr leisten könne, Menschen zu früh aus dem Arbeitsprozess zu entlassen und ihnen zu vermitteln, dass sie nicht mehr gebraucht würden. Dies komme einer Verschwendung von Ressourcen und Lebenserfahrung gleich.

Interesse bei Firmen wecken

Hier sei die Weitsicht von Unternehmen gefragt, die der Eigenbetrieb bei der Wieder-eingliederung tatkräftig unterstützen wolle. Im Kreis Bergstraße wolle man sich nach der erfolgreichen Integration junger Arbeitssuchender nun auch verstärkt denjenigen Arbeitssuchenden zuwenden, die wegen ihres Migrationshintergrunds besondere Nachteile zu überwinden hätten.

Projektleiter für den Kreis ist Bernfried Schnell, selbst ehemaliger Unternehmer, der bei seiner Vorstellung besonders auf die Werte Erfahrung, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Loyalität älterer Arbeitnehmer einging. 2010 sei es mithilfe der Projektpartner und durch das Interesse aus der Unternehmerschaft schon gelungen, 50 Menschen aus dem Bereich “Ü 50” in Beschäftigung zu bringen. Schnell warb nachdrücklich bei den Unternehmern im Kreisgebiet für das Projekt und hofft, dass dem Eigenbetrieb für die Wiedereingliederungsmaßnahmen Praktikumsstellen angeboten werden.

Vielfach ginge die Aufnahme einer neuen Beschäftigung mit einer beruflichen Neuorientierung und einem Wechsel des Tätigkeitsbereichs einher. Mit der vielfach bestehenden Sozialkompetenz aus der früheren Berufstätigkeit würden sich Ältere oftmals problemlos in die vorhandene Belegschaft eingliedern lassen.

Die Feststellungen Schnells wurden bei der Veranstaltung anschaulich durch den bundesweit bekannten Film “Edgar” untermauert. Wie durch Mitarbeiter in einem Job-Center Fähigkeiten älterer Langzeitarbeitsloser ergründet werden, zeigte der Leiter des eigens aus Kassel angereisten Beschäftigungspakts Nordhessen, der Sozialwissenschaftler Carsten Höhre, in seinem Vortrag auf, der mit viel Beifall bedacht wurde.

Geschäftlicher Erfolg braucht Erfahrung! Dieses Resümee wurde im Anschluss daran von den anwesenden Unternehmerpersönlichkeiten, den Mitarbeitern der Projektpartner und des Eigenbetriebes zu Gesprächen genutzt. Detailauskünfte dazu gab die anschaulich gestaltete Wanderausstellung des Bundesministeriums, die während der Geschäftszeiten des Heppenheimer Job-Centers zu besichtigen ist. (udi)