Jetzt amtlich: Neue Wege übernimmt dauerhaft die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit

Seit wenigen Tagen ist es amtlich. Der Kreis Bergstraße kann seine Aufgabe als Optionskommune dauerhaft über das Jahr 2010 hinaus fortsetzen. Eine Änderung der Kommunalträger-Zulassungverordnung brachte die Umsetzung der sogenannten Entfristung, so der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission Neue Wege Thomas Metz.

Damit wird das Optionsmodell – die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit durch den kommunalen Träger aus einer Hand – vom Pilotversuch zur dauerhaften Einrichtung. Auch die Erweiterung der Zahl der Optionskommunen von 69 auf 110 zeigt, dass sich die kommunale Aufgabenerfüllung bewährt hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Maßnahmepartner erhalten abschließende Klarheit, stellt Metz vor Führungskräften des Eigenbetriebs Neue Wege fest.

Mit dem wichtigen Signal aus Berlin kann der Eigenbetrieb seine Arbeit fortsetzen, freut sich Betriebsleiter Rainer Burelbach. „Wir haben in den letzten Jahren eine kommunale Struktur aufgebaut und sind mit unseren Job-Centern und als Partner unserer Maßnahmeträger in insgesamt 15 Städten und Gemeinden des Kreises vertreten. Das ist eine gute Basis für die zukünftige Arbeit, die noch viele Aufgaben bringen wird, so Burelbach.

-Entwurf- Öffentliche Ausschreibung "Berufsübergreifendes Profiling" nach §16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §46 Abs. 1 S.1 SGB III

Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße beabsichtigt die Vergabe der Maßnahme „Berufsübergreifendes Profiling” im Kreis Bergstraße, nach §16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §46 Abs. 1 S.1 SGB III.

Interessierte Bieter können die Vergabeunterlagen kostenfrei downloaden oder per Email an foerderinstrumente@neue-wege.org bzw. schriftlich unter folgender Adresse anfordern:

Eigenbetrieb Neue Wege
Kreis Bergstraße
Walther-Rathenau-Straße 2
64646 Heppenheim,
Tel.: 06252-156025

Verdingungsunterlagen downloaden:
10-EBNW-23 Profiling.doc

Die Angebotsfrist endet am 17.01.2011, um 12:00 Uhr.

Neue Wege: Einstiegsoffensive auch zukünftig an acht Standorten /Förderangebote verlängert

Die Betriebskommission des Eigenbetriebs Neue Wege Kreis Bergstraße hat in ihrer letzten Sitzung über die Fortführung zentraler Angebote entschieden. Wie der Vorsitzende der Betriebskommission, Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz, berichtet, hat die Kommission die Verlängerung der Einstiegsoffensiven in Bensheim, Birkenau, Gadernheim und Lorsch beschlossen. Neue Wege ist somit auch im kommenden Jahr in acht Kommunen des Kreises mit seinem Direktangebot für Langzeitarbeitslose präsent. Neben den eigenen Standorten in den Jobcentern Bürstadt, Heppenheim, Mörlenbach und Viernheim, führt der Eigenbetrieb die Einstiegsoffensiven in vier weiteren Kommunen mit Kooperationspartnern durch. In Bensheim werden Langzeitarbeitslose zusammen mit der Merkur- Schule, in Birkenau mit dem Berufsbildungswerk Neckargemünd, in Gadernheim gemeinsam mit der Firma Softdoor und in Lorsch durch die Tertia GmbH betreut. „Im Jahr sollen über 1.000 Teilnehmer die Einstiegsoffensive durchlaufen. Sie hat sich als Direktangebot bewährt. Die Vermittlungsquote zwischen 30 und 50 % aller Teilnehmer in Arbeit zeigt, dass der Ansatz, Langzeitarbeitslose direkt nach Antragsstellung intensiv zu betreuen und bei der Arbeitsplatzsuche zu unterstützen, erfolgreich ist“, so Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz.

An vier Tagen pro Woche, jeweils vier Stunden, unterstützen die Job-Coaches Arbeitssuchende über einen Zeitraum von acht Wochen bei Recherche- und Bewerbungsaktivitäten, um ihr Ziel zu erreichen, einen Arbeitsplatz zu finden. Schwerpunkt ist das Coaching der Teilnehmer während der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche durch qualifizierte Beratung. Die Job-Coaches unterstützen bei der Vorbereitung von Bewerbungen und geben Tipps für Vorstellungsgespräche. Den Teilnehmern werden für ihre Aktivitäten PC-Arbeitsplätze und Telekommunikationsmittel wie ein Internetzugang zur Verfügung gestellt.

Neben der Verlängerung der Einstiegsoffensiven hat die Betriebskommission die Fortsetzung von Integrationscentern in Viernheim durch die Merkur- Schule und in Wald-Michelbach in Kooperation mit der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH beschlossen. Dort findet Einzelcoaching und Bewerbungstraining statt. In Viernheim stehen 25 Teilnehmerplätze zur Verfügung, in Wald-Michelbach werden 30 Langzeitarbeitslose betreut.

In Viernheim wird zusätzlich ein weiteres Integrationscenter 50Plus mit 15 Teilnehmerplätzen durchgeführt. Die Firma Qualita wird dort speziell ältere Langzeitarbeitslose über 50 Jahren betreuen. Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach ist vom Konzept der Integrationscenter überzeugt: „Die individuelle Unterstützung und Betreuung der Teilnehmer ist einer der Schlüssel zur Wiedereingliederung in das Berufsleben. Die Integrationscenter leisten einen erfolgreichen Beitrag um die Arbeitsmarktchancen Langzeitarbeitsloser deutlich zu verbessern.“

Klaus Schlappner spricht für »Generation 50 Plus«

Neue Wege: Auszeichnung für die Firmen Klaus Spalt, Pelteko und Edunburgh Elevator

Berichterstattung des Starkenburger Echos vom 02.12.2010

»Schnappt sie euch!«, rief Klaus Schlappner, auch bekannt als »Schlappi« den Zuhörern in Heppenheim zu. Der international erfolgreiche Sportcoach hatte es dieses Mal allerdings nicht auf Fußballspieler auf dem Platz abgesehen: Mit seiner Rede vor Kommunalpolitikern und Unternehmern im Job-Center Heppenheim des Kreis-Eigenbetriebs Neue Wege setzte er sich für jene Leistungsträger abseits des Rasens ein, die ihre Erfahrung primär in der Arbeitswelt in die Waagschale werfen: Die »Generation 50 Plus«.
Auf diese Zielgruppe hat es Neue Wege mit dem vom Bund auf den Weg gebrachten Projekt »Perspektive 50 Plus« abgesehen. Allein im Kreis Bergstraße sind zurzeit sieben Fallmanager damit befasst, ältere Langzeitarbeitslose auf dem Weg zurück in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis zu unterstützen. Bei 133 Projektteilnehmern – alle mehr als 50 Jahre alt – haben sich diese Bemühungen in den vergangenen zwölf Monaten ausgezahlt.
Um die Chancen älterer Bewerber auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, hat das Bundesarbeitsministerium vor einem Jahr einen Wettbewerb für Unternehmer ins Leben gerufen. Projektbegleitend werden in den beteiligten Regionen jene Arbeitgeber prämiert, die sich in einem besonderen Maße für ältere Mitarbeiter engagieren beziehungsweise sie in ihren Betrieben einstellen. Der Wettbewerb trägt den Titel: »Unternehmen mit Weitblick«.
Am Donnerstag stand deshalb in Heppenheim die zweite Prämierung auf dem Programm. In diesem Jahr wurden drei Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren für ihre Geschäftsphilosophie ausgezeichnet: Die Klaus Spalt GmbH aus Fürth, die Pelteko GmbH und Co. KG aus Lautertal und die Edunburgh Elevator GmbH in Heppenheim. Die Urkunden übergab Schlappner an die Geschäftsführer.
Der international agierende Sportexperte hatte sich aus Überzeugung dazu bereit erklärt, die Schirmherrschaft über das Projekt im Kreis Bergstraße zu übernehmen. Und wie in seinen besten Zeiten als Bundesligacoach des SV Waldhof Mannheim war »Schlappi« um deutliche Worte nicht verlegen: »Mit über fünfzig Jahren wird man nicht müde, sondern, wie in meinem Fall, vielmehr agil«.
Die Generation, um die es bei dem von ihm vertretenen Programm geht, bringe gegenüber jungen Menschen einen entscheidenden Vorteil mit: Erfahrung. In einer konkurrierenden Arbeitswelt könne kein Unternehmen im Wettbewerb auf so eine Ressource verzichten. Er selbst habe sowohl in seiner Funktion als Handwerksmeister als auch Fußballtrainer immer wieder diese Lehre gezogen und davon profitiert.
»Wenn sie mir nicht glauben, dann schauen sie sich doch mal den Eiertanz um Stuttgart 21 an«, führte er ein aktuelles Beispiel an: »Da musste erst ein Achtzigjähriger kommen, um das hinzukriegen«. Es sei in Deutschland ein unhaltbarer Zustand, dass Fachleute, wenn sie ein bestimmtes Alter erreichten, immer weniger gebraucht würden.
»Warum setzt man diese Leute nicht punktgenau dort ein, wo sie mit ihren Fähigkeiten einen wichtigen Beitrag leisten können?«, fragte der ehemalige Nationaltrainer von China und verwies auf seine Erfahrungen in Asien: »Da werden diese Menschen gebraucht, wir zeigen ihnen stattdessen die gelbe Karte«. Dieses Potenzial sei auch in Deutschland üppig vorhanden, und die Unternehmen müssten nur zugreifen: »Das sind gestandene Mitarbeiter, kompetent und zuverlässig«.
Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz (CDU) schloss sich dem Appell an. Wenn ältere Menschen Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt hätten, dann sei das oft nicht eine Frage der Qualifizierung, sondern eher eine falsche Sichtweise. »Menschen, die viel Lebenserfahrung mitbringen, zeichnen sich auch in der Berufswelt durch ihre hohe Tatkraft und Entschlossenheit aus«, sagte Metz. Der Wettbewerb »Unternehmen mit Weitblick« sei darum ein Schritt in die richtige Richtung.
Die prämierten Firmen zeichnen sich alle dadurch aus, dass mehr als fünfzig Prozent ihrer Beschäftigten über fünfzig Jahre alt sind. Die Geschäftsführer, alle erfolgreich in ihren Marktsegmenten, bestätigten, dass sie nicht auf die Erfahrung der älteren Arbeitnehmer verzichten können. »50 Plus« sei demnach auch für die regionale Unternehmen ein klares Plus.

Eigenbetrieb Neue Wege setzt Projekt „Stromspar-Check“ fort

Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission des Ei-genbetriebs Neue Wege Thomas Metz mitteilt, hat die Betriebskommission die Quali-fizierungsmaßnahme „Stromspar-Check“ bis Ende 2011 verlängert. „Stromspar-Check“ ist ein Kooperationsprojekt von Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße, Caritasverband Darmstadt und GGEW AG in Bensheim.
„Mit dem Projekt Stromspar-Check wollen wir für einen sparsamen Umgang mit Energie in den Haushalten sensibilisieren“, so Metz. „Gleichzeitig erhalten Langzeitarbeitslose eine interessante und zukunftsträchtige Qualifizierungsmöglichkeit, die ihre Aussichten auf einen festen Arbeitsplatz deutlich verbessert.“
Die Qualifizierung zum „Stromspar-Coach“ geschieht unter Anleitung eines Energieberaters und eines Sozialpädagogen. Damit erhalten die Teilnehmer fundierte fachliche und soziale Kompetenzen und sind gut gerüstet für ihre neue Aufgabe. Stromspar-Coaches beraten Haushalte zum Thema „Energieeinsparung“, leisten aber auch Soforthilfe, beispielsweise in Form von Energiesparlampen, schaltbaren Steckerleisten, Strahlreglern für Wasserhähne und Kühlschrankthermometern. Da Haushalte, die Arbeitslosengeld II oder Wohngeld erhalten, beraten werden, rechnet sich dies für den Kreis mit Blick auf die Ausgaben für die Kosten der Unterkunft. Durchschnittlich lassen sich etwa 190 € pro Jahr und Haushalt an Energiekosten einsparen.
„Von diesem Projekt profitieren alle Beteiligten“, ist sich Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach sicher. „Der sorgsame Umgang mit Energie ist eines der wichtigs-ten Zukunftsthemen, steigende Energiekosten belasten private Haushalte und Kommunen gleichermaßen immer stärker. Aufklärung über Sparmöglichkeiten ist gerade für finanziell schwächere Bürger von großer Wichtigkeit“, so Burelbach abschließend.