Monatsbilanz des Eigenbetriebes Neue Wege: Niedrigster Bestand an Bedarfsgemeinschaften und Langzeitarbeitslosen im November 2011

„Wir freuen uns über den andauernden positiven Trend auf dem Bergsträßer Arbeitsmarkt. Bereits im Oktober lag die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf einem Niedrigwert mit 4.278 Personen, doch im November kann sogar ein noch größerer Vermittlungserfolg verzeichnet werden: Mit 4.224 Langzeitarbeitslosen und einem Rückgang um rund 12 Prozent seit Januar kann Neue Wege die besten Vermittlungszahlen seit Bestehen verzeichnen“ so der Kaufmännische Betriebsleiter von Neue Wege Stefan Rechmann. Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften sank ebenfalls um 75 Haushalte – im Vergleich zum Vormonat von 7.006 auf 6.931.
Besonders hervorzuheben ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit von Personen unter 25 Jahren. Im November sind 100 Jugendliche im Kreis Bergstraße arbeitslos –seit Januar 2011 kann somit ein Rückgang um rund 42 Prozent verzeichnet werden. Stefan Rechmann äußert sich jedoch auch kritisch: „An diesen Werten zeigt sich zwar, dass unser breites Angebot an Förderinstrumenten und Qualifizierungsmaßnahmen fruchtet, dennoch müssen wir auch weiterhin verstärkt an der Vermittlung von jungen Menschen arbeiten. Unser Ziel ist es allen Jugendlichen einen Start in eine Zukunft fern von Sozialleistungen zu ermöglichen.“ Im November wurden 18 Jugendliche in den ersten Arbeitsmarkt und berufliche Ausbildung und weitere 51 in weiterqualifizierende Maßnahmen vermittelt.
Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass der Eigenbetrieb diesen Monat insgesamt 135 Arbeitssuchende in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse vermitteln konnte. Weitere 288 Personen nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil. „Wir hoffen, dass der Aufschwung auch über die Wintermonate anhält und sind verhalten optimistisch, dass der Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig bleibt“ so Rechmann abschließend.

Start ins Arbeitsleben geglückt: Aktuelle Zahlen von vermittelten Jugendlichen im Kreis Bergstraße stimmen positiv

Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2011/2012 konnte Neue Wege 31 Jugendliche in Arbeit und 60 Jugendliche in Ausbildung vermitteln. Weitere 104 Jugendliche beginnen Qualifizierungs- und Orientierungsmaßnahmen. „Dieses erfreuliche Ergebnis zeigt, wie wirksam das Vermittlungskonzept „U-25“ des Eigenbetriebes ist“ teilt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz mit.
Die Aktivitäten zur Vermittlung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt laufen in den Jobcentern Mörlenbach, Viernheim, Bürstadt und Heppenheim seit dem Frühjahr auf Hochtouren: Ganzjährig ist ein Expertenteam von U-25 Fallmanagern im Einsatz, deren Priorität es ist, die Ausbildungsreife zu fördern, Berufsorientierung anzubieten und speziell für förderungsbedürftige Jugendliche Einstiegsqualifizierungen bereitzustellen. Als kompetente Ausbildungsvermittler kümmern sie sich um alle Fragen rund um Bewerbung, Vorstellungsgespräch und Ausbildung und stehen für Unternehmen als Ansprechpartner zur Verfügung. „Wir sehen in unserer Arbeit einen kontinuierlichen Prozess und setzen auch weiterhin auf den persönlichen Kontakt. Wir betreuen unsere Jugendlichen auch über die Vertragsunterzeichnung hinaus und bleiben für sie Ansprechpartner und Ratgeber“, so Felix Koch, U-25 Fallmanager im Jobcenter Bürstadt.
Schlechter Schulabschluss, Schule abgebrochen, keine Idee welcher Weg der Richtige ist oder welche Möglichkeiten es überhaupt gibt? Um Berufsstartern, die auf dem klassischen Bewerbungsweg eher geringe Chancen auf einen Ausbildungsplätz hätten, eine Perspektive zu geben, bietet Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Bergstraße und dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft verschiedene Förder- und Ausbildungsmöglichkeiten an. Trotz möglicher Defizite können die Jugendlichen unterschiedliche Berufe wie Maler/Lackierer, Tischler, Metallbauer oder auch das Friseurhandwerk, Floristik oder Garten- und Landschaftsbau erlernen. Die Ausbildung erfolgt dabei entweder in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben oder ausschließlich durch den Bildungsträger als überbetriebliche Ausbildung.
Aktivierungsmaßnahmen wie „Aktivierungshilfen für Jüngere“ des Berufsbildungszentrums richten sich an Jugendliche mit vielfältigen und schweren Vermittlungshemmnissen und bereiten sie in Bensheim, Lampertheim, Mörlenbach sowie Viernheim gezielt auf die Aufnahme einer Ausbildung vor. „Durch eine intensive sozialpädagogische Betreuung werden die Teilnehmer an das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem herangeführt. Das projektbezogene Arbeiten stärkt ihre Selbstmotivation und Eigenverantwortung – nur so können die Weichen für das weitere Leben gestellt werden und der Einstieg ins Berufsleben gelingen“ so Fritz Strößinger, Mitarbeiter im Bereich Förderinstrumente.
Im Rahmen der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) ist zudem eine Vorbereitung auf den Erwerb des Hauptschulabschlusses und den Start in eine Ausbildung möglich. „Einstiegsqualifizierungen für Jugendliche“ führen die Teilnehmer praxisnah an eine Ausbildung heran. Sie beinhalten ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum von bis zu 12 Monaten. So ist gewährleistet, dass sich die zukünftigen Berufsstarter und die Ausbildungsbetriebe beschnuppern können. Stimmt die Chemie und die Leistungsfähigkeit, steht der beruflichen Selbstverwirklichung nichts mehr im Wege. Metz abschließend: „Für uns ist es eine besondere Herausforderung, jungen Menschen die bestmögliche Unterstützung zu geben und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen zu können. Jeder soll die Chance auf einen Ausbildungsplatz und eine Zukunft fern von staatlicher Unterstützung erhalten.“

Betriebskommission beschließt Ausbau der flankierenden Maßnahmen

Bekämpfung von Suchtproblematiken, Schulden und psychischen Problemen weiterhin Basis für erfolgreiche Vermittlung

„Ein differenziertes Angebot von flankierenden Leistungen ist unerlässlich für die erfolgreiche Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen ins Arbeitsleben. Nur eine individuelle und intensive Betreuung ist Garant für eine erfolgreiche Vermittlung“ unterstreicht der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz.

Die Betriebskommission des Eigenbetriebes Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- beschloss in ihrer letzten Sitzung eine Verstärkung der Zusammenarbeit mit den regionalen Trägern sozialer Dienstleistungen. Die flankierenden Maßnahmen werden in Kooperation mit dem Caritasverband Darmstadt e.V., der Arbeiterwohlfahrt, dem Diakonischen Werk und dem Haus der Gesundheit für weitere 12 Monate bereit gestellt. Die steigende Nachfrage nach Sucht- und Schuldnerberatung sowie psychosozialer Betreuung von Seiten der Fallmanager und der Kunden direkt zeigen, dass die angebotenen Maßnahmen Säulen und Grundlage für die angestrebte Wiedereingliederung sind.

Die psychosoziale Beratung für ALG II Empfänger erfolgt in Kooperation mit dem kreiseigenen Haus der Gesundheit in Heppenheim. Die Mitarbeiter bieten, meist mit Hausbesuchen direkt vor Ort, Kunden und Angehörigen Hilfestellung bei seelischen Krisen an. Die Einbindung des Fallmangers in die Betreuung gewährleistet eine optimale Unterstützung bei der Problembewältigung sowie eine bestmögliche Nachbetreuung oder Vermittlung zu weiteren Beratungsangeboten. Die Maßnahmedauer richtet sich nach dem Beratungsbedarf des Kunden.
Bereits seit 2007 arbeitet die auf illegale Drogen, Essstörungen und Computerspielsucht spezialisierte Arbeiterwohlfahrt erfolgreich mit dem Eigenbetrieb Neue Wege zusammen. Bei legalen Suchtmitteln ist der Caritasverband Darmstadt e.V. erste Anlaufstelle für Hilfe, Beratung und ambulante Therapie. Die persönliche, in Module aufgeteilte Beratung findet in Heppenheim, Bensheim, Lampertheim, Viernheim, Mörlenbach und auch in Wald-Michelbach statt. Wie kann ich ein Leben ohne Suchtmittelkonsum meistern? Wie sind meine Perspektiven und wer kann mich auf meinem Weg unterstützen? Diese und weitere Fragen werden unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Kunden gemeinsam mit den Therapeuten geklärt.

Ein ebenfalls essentielles Beratungsangebot und wichtiges Instrument zur Armutsbekämpfung und Krisenintervention stellt die Schuldnerberatung in den vier Jobcentern dar. Personen, die auf Grund ihrer Überschuldungssituation in Not geraten sind, finden bei der AWO Bergstraße, dem Caritasverband und dem Diakonischen Werk kompetente Unterstützung auf ihrem Weg raus aus der Schuldenfalle. Beratungsstellen sind zudem in Bensheim, Heppenheim, Lampertheim, Mörlenbach Rimbach und Wald-Michelbach lokalisiert – so wird eine flächendeckende Erreichbarkeit für Kunden im Kreis Bergstraße ermöglicht.
Sozialdezernent Metz begrüßt die Verlängerung der Maßnahmen: „Der Kreis wird die Schuldnerberatung weiterhin unterstützen, damit Betroffene effektive Beratung erhalten können. Ratsuchenden sei nahegelegt, dass die Beratungsangebote in den Haupt- und Außenstellen der Träger von allen Bürgern, nicht nur von Leistungsempfängern, in Anspruch genommen werden können. Wir setzen alles daran, die Chancen für eine Rückkehr in das Berufsleben für jeden einzelnen Erwerbslosen zu verbessern.“

Positive Monatsbilanz des Eigenbetriebs Neue Wege

Der südhessische Arbeitsmarkt ist weiter im Aufwind und demzufolge auch aufnahmefähig. Dies bestätigen die aktuellen Monatszahlen des Eigenbetriebs Neue Wege, der für die Vermittlung und Integration von Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße zuständig ist.

Im Oktober lag die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit 4.278 auf dem niedrigsten Stand seit 2005 und damit noch um 61 Personen unter dem Vormonat (4.339). Davon waren 112 Personen unter 25 Jahre alt.

149 Personen wurden im Oktober in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt. 19 junge Leute unter 25 Jahren konnten trotz des bereits laufenden Ausbildungsjahres mit einer beruflichen Ausbildung beginnen. 264 Hilfeempfänger haben im Oktober eine Qualifizierung zur Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt aufgenommen.

„Ein besonderes Augenmerk von Neue Wege gilt auch weiterhin den älteren Langzeitarbeitslosen“, so der kaufmännische Betriebsleiter Stefan Rechmann. „Dieser Personenkreis hat es oft schwer einen Arbeitsplatz zu finden, obwohl gerade hier ein großes Potential an Berufserfahrung und Leistungsbereitschaft zu finden ist“. Im Oktober waren kreisweit 573 Personen über 55 Jahren von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, vor einem Jahr waren es noch 637.

Die Chancen dauerhaft einen Arbeitsplatz zu finden, sind nach Meinung Rechmanns nach wie vor gut, wenn gleich sich in den kommenden Monaten jahreszeitliche Einflüsse bemerkbar machen werden.