November-Statistik zeigt leichten Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße ist im November leicht angestiegen. So waren in diesem Monat 3.798 Personen beim Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter – gemeldet, im Oktober waren es 3.718. Bei den Bedarfsgemeinschaften zeigt der Blick in die Statistik mit 6.637 einen nahezu konstanten Wert, verglichen mit dem Vormonat, der mit 6.623 den bislang niedrigsten Stand seit Bestehen des Jobcenters ausgewiesen hatte.
Etwas nach oben gegangen ist auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren. In dieser Gruppe waren im Oktober 34 Personen statistisch erfasst – im Monat November sind es 41.
„Der geringe Anstieg ist jahreszeitlich bedingt und überrascht nicht“ erklärt Betriebs-leiter Stefan Rechmann. So rechnet der Eigenbetrieb Neue Wege zum Jahresende aus Erfahrung mit einer gewissen Stagnation, da das Winterwetter die Beschäftigungschancen mindert.

Strategien entwickeln, Potenziale nutzen

Zweiter Workshop zur Arbeitskräftesicherungsstrategie bei Neue Wege

Wohin wird sich unsere Arbeitswelt entwickeln? In welchen Berufsfeldern wird es in Zukunft im Kreis Bergstraße an Fachkräften mangeln? Welche Schritte müssen jetzt gemacht werden, um die Zukunft erfolgreich zu gestalten? Wie können hierbei alle Beteiligten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Hand in Hand arbeiten? Zur Bearbeitung dieser und weiterer Fragen rund um die Auswirkungen des demografischen Wandels im Kreis Bergstraße trafen sich auf Einladung des Neue Wege Betriebsleiters Stefan Rechmann und des Geschäftsführers der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH Dr. Matthias Zürker arbeitsmarktpolitische Akteure zu einem Workshop im kommunalen Jobcenter.

„Die Absicherung der Fachkräftebasis stellt eine der wichtigsten Herausforderungen für die weitere Entwicklung der Wirtschafts- und Arbeitsregion im Kreis Bergstraße dar. Dieses Problem kann nur in Zusammenarbeit mit allen arbeitsmarktrelevanten Beteiligten wie Wirtschaftsförderung, Ämtern, Weiterbildungsträgern und berufsbildenden Schulen angegangen werden“, erklärt der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann.
Nach erfolgreichem Start der Workshop-Reihe im Juli 2013 stand auch bei der zweiten
Veranstaltung die Entwicklung von Strategien zur Sicherung des Arbeitskräftebedarfs im Kreis Bergstraße im Mittelpunkt. Im Rahmen des Projektes „regio pro“, das aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und des Europäischen Sozialfonds gefördert wird, hat das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) Prognosen für die wichtigsten Berufe bis zum Jahr 2018 für den Kreis Bergstraße auf dem ersten Workshop vorgestellt. Auf dieser Basis und den Ergebnissen des Arbeitsmarktmonitors der Bundesagentur für Arbeit wurden wichtige Handlungsfelder bzw. Berufe für den Kreis identifiziert und erste Ideen zur Umsetzung über die bereits bestehenden Maßnahmen hinaus gesammelt. Ziel des zweiten Workshops war es, die während der ersten Veranstaltung entwickelten Maßnahmenideen für einzelne Handlungsfelder beziehungsweise Berufe zu konkretisieren. Der Einladung folgten Führungskräfte der Bundesagentur für Arbeit Bensheim, der Altenpflegeschule Bergstraße, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, des Deutschen Hotel und Gaststättenverbands, der Heinrich Metzendorf und der Karl Kübel Schule, der Kreishandwerkerschaft Bergstraße und dem Staatlichen Schulamt für den Kreis Bergstraße und den Odenwaldkreis. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit dem IWAK der Goethe Universität Frankfurt am Main durchgeführt.

Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH Dr. Zürker abschließend: „Die Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs ist die größte Aufgabe für den Arbeitsmarkt der Zukunft in allen Branchen. Der Mangel an Fachkräften wird auch für den Bergsträßer Arbeitsmarkt ein Problem werden, wenn wir nicht schon heute vorausschauend handeln.“

Karrierevorsätze in die Tat umsetzen

Beim Aktionstag „Schau mal rein!“ trafen Arbeitssuchende jeden Alters auf Arbeitgeber

Zahlreiche Besucher tummelten sich schon morgens an den Ständen der Aussteller, prüften aktuelle Stellenangebote und standen an, um mit Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Wer auf der Suche nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz war, hatte beim ersten Aktionstag „Schau mal rein!“ am 14. November Gelegenheit sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Unternehmen live entdecken, einen Blick hinter die Kulissen werfen und vielleicht ein Gespräch mit dem Arbeitgeber von morgen zu führen, das waren die Ideen, die hinter dem Aktionstag standen, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz. Die Veranstaltung die jugendliche Ausbildungsplatzsuchende wie auch alle anderen Arbeitsplatzsuchenden ansprechen sollte, fand in diesem Jahr erstmalig statt. Kooperationspartner waren die Stadt Heppenheim, die Martin-Buber-Schule und die Barmer GEK Heppenheim. Die Veranstaltung wird im Zweijahres-Rhythmus angeboten werden, abwechselnd mit dem Azubitag der Bundesagentur für Arbeit Bensheim.

Der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann ist zuversichtlich, dass hier gute Kontakte geknüpft werden konnten: „Wir möchten die bestmögliche Starthilfe für den Einstieg oder Wiedereinstieg in den Beruf und somit in eine erfolgreiche Zukunft geben. Mit den Gesprächen können die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuchenden beim potentiellen Arbeitgeber punkten. Noten oder Lebensläufe sagen nicht alles über einen Bewerber aus. Daher sind solche Veranstaltungen wichtig. Wir möchten die ganze Familie dazu bewegen aktiv zu werden – der Aktionstag ist auch künftig nicht nur für Jugendliche gedacht, sondern richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger“.

Zahlreiche Jugendliche aus Schulen im Kreis Bergstraße und interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Chance Unternehmen und Berufsbilder kennenzulernen. Vom Bankkaufmann bis hin zum Berufssoldat reichte das Angebot. In einer Ausstellungshalle in der Schwarzwaldstraße 1 stellten 22 Unternehmen und Institutionen sich und ihre Angebote vor. Mit dabei waren unter anderem die GGEW Aktiengesellschaft, der Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße, die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH, das Blumenland Herdt, die Debeka Versicherungsverein AG, die Jäger Direkt GmbH & Co. KG, die Bundeswehr und die Kreishandwerkerschaft Bergstraße. 13 Unternehmen mit Sitz im Heppenheimer Gewerbegebiet öffneten zudem ihre Türen und gewährten Einblick in ihr Gewerbe und die unterschiedlichen Berufszweige.

„Wir können auf eine rundum gelungene Veranstaltung zurückblicken. Der Aktionstag war mehr als eine reine Informationsveranstaltung, die teilnehmenden Unternehmen haben einen konkreten Arbeitskräftebedarf und suchen neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der ein oder andere Besucher hat uns bereits eine positive Rückmeldung gegeben und einige haben mitgeteilt, dass in den kommenden Tagen ein Gespräch in einem Unternehmen ansteht“, so Stefan Rechmann abschließend.



„Nah am Menschen, nah an der Arbeit“ – Neue Wege auch in Rimbach vor Ort

Qualifizierungsmaßnahme und Angebot für Menschen mit Handicap

Zu einem fachlichen Austausch über die berufliche Integration von Langzeitarbeitslosen trafen sich die Leiterin des Diakonischen Werks Brigitte Walz-Kelbel, Bürgermeister Holger Schmitt, der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz und der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann in Rimbach.

„Getreu unserem Motto „Nah am Menschen, nah an der Arbeit“ ist Neue Wege nicht nur an den vier Jobcenter-Standorten Viernheim, Heppenheim, Mörlenbach und Bürstadt vor Ort, sondern auch in den umliegenden Gemeinden. Mit den flächendeckend von uns angebotenen Maßnahmen kommen wir unserem Ziel, der Entwicklung eines Netzwerkes, um Lang-zeitarbeitslosen Menschen den Weg in Arbeit zu erleichtern, Schritt für Schritt näher“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz

Ich halte mich gerne im Freien auf, aber liegt mir der Beruf als Garten- und Landschaftspfleger wirklich? Spricht mich der direkte Kontakt mit Kunden an oder arbeite ich lieber im Hintergrund im Büro? Um den passenden Beruf finden zu können, bietet das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bergstraße e.V. in Rimbach die Maßnahme „Aktiv im Betrieb – Aktiv zum Betrieb“ (Möbelkarussell) an. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit sich in den Tätigkeitsfelder Landschaftspflege, Möbelmontage, Holzverarbeitung, Transportfahrer, Verkauf und Büro zu erproben. Im gewählten Bereich werden sie fest in den Arbeitsbetrieb eingebunden. Individuelle Stellenrecherchen und Unterstützung bei Bewerbungen und Kommunikationstraining runden das Angebot ab. Ebenso finden Betroffene Unterstützung bei der Bewältigung von Schulden und Suchtproblematiken.

„Manch einer entdeckt Talente an sich, von denen er nichts ahnte. Andere müssen feststel-len, dass sich ihre Vorstellung bestimmter Berufe nicht mit der Praxis in der Arbeitswelt deckt. Dieses Angebot kann für die Teilnehmer der Startpunkt sein für eine individuelle berufliche Qualifizierung und einen anschließenden Einstieg in den Arbeitsmarkt“, erklärt die Leiterin des Diakonischen Werks Brigitte Walz-Kelbel.

Mit Blick auf die berufliche Integration und Rehabilitation Behinderter und von Behinderung bedrohten Langzeitarbeitslosen wird die Maßnahme „Perspektiven ermitteln – Punktgenau vermitteln“ angeboten. Das Projekt unterstützt Menschen mit multiplen Einschränkungen bei der Suche nach einem geeigneten Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Vorhandene Bewerbungsunterlagen werden aktualisiert, besonderen Fähigkeiten erfasst, aber auch die behinderungsbedingten Einschränkungen in anonymisierten Bewerberkurzprofilen festgehalten. Mit diesen gehen die Mitarbeiter gezielt auf potentielle Arbeitgeber zu. Auch die Sicherung der Arbeitsplätze Schwerbehinderter ist Aufgabe der Maßnahme-Mitarbeiter.

„Der enge Austausch mit Städten und Gemeinden im Kreis Bergstraße ist uns wichtig. Er ist Basis für den Ausbau der wohnortnahen Qualifizierungs- und Vermittlungsanstrengungen. Langzeitarbeitslosen, gerade auch jene, die behindert oder von Behinderung bedroht sind muss der Weg in Beschäftigung erleichtert werden“, so Thomas Metz.

„Es ist unser aller Anliegen Langzeitarbeitslose optimal zu fördern, dafür müssen die
Kommunen auch selbst aktiv werden. Nur im Dialog kann etwas erreicht werden. Ich sehe die Zusammenarbeit als Gewinn für unsere Gemeinde und die Odenwaldregion“, so Bürgermeister Holger Schmitt abschließend.

Im Gespräch mit dem Arbeitgeber von morgen

Kontakte zu Unternehmen knüpfen beim Aktionstag „Schau mal rein“ in Heppenheim

Die Schule ist beendet und eine Lehrstelle nicht in Sicht? Bei den Stellenanzeigen ist kein passender Arbeitsplatz dabei? Dann sollten Jobsuchende selbst aktiv werden. Am 14.
November 2013 dreht sich im Gewerbegebiet Tiergartenstraße in Heppenheim alles um das Thema Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche. Unter dem Motto „Schau mal rein!“ öffnen Heppenheimer Unternehmen im Rahmen eines Aktionstages von 9 bis 13 Uhr ihre Türen für In-teressierte jeden Alters. Die Veranstaltung des kommunalen Jobcenters Neue Wege in Zusammenarbeit mit der Stadt Heppenheim, der Martin-Buber-Schule und der Barmer GEK findet dieses Jahr erstmalig statt. Das Besondere: Unter allen Interessierten werden mehrere Praktikumsplätze verlost. Informationen und Teilnahmebedingungen sind am Infopoint in der Ausstellungshalle in der Schwarzwaldstraße 1 erhältlich.

Wer einen Einstieg ins Berufsleben sucht, sich beruflich verändern oder einfach nur mal hinter die Kulissen einer Firma schauen möchte ist beim Aktionstag richtig. Hier können nicht nur Flyer und Informationsmaterial mit nach Hause genommen werden: In einer Ausstellungshalle in der Schwarzwaldstraße 1 beantworten 22 Unternehmen und Institutionen, unter anderem Unilever Deutschland, Sparkasse Starkenburg, Wirtschaftsförderung Bergstraße, Winzergenossenschaft Bergsträßer Winzer e.G., die Bundeswehr und das Berufsbildungszentrum Fragen, stellen Berufsfelder und freie Stellen vor. Daneben gibt es Gelegenheit sich direkt vor Ort in den Betrieben ein Bild von verschiedenen Berufsbildern zu machen. Insgesamt 13 Unternehmen öffnen ihre Türen zur Besichtigung. Die Anschriften der teilnehmenden Firmen sind dem Flyer zum Aktionstag zu entnehmen, der unter anderem in den Jobcentern, im Heppenheimer Bürgerbüro und den Schulen im Kreis Bergstraße ausliegt. Informationen und der Flyer im PDF-Format sind auch auf der Internetseite von Neue Wege unter www.neue-wege.org zu finden. Auf der Homepage der Stadt Heppenheim (www.heppenheim.de) wird in den kommenden zwei Wochen jeden Tag ein Portrait einer der Firmen, die im Gewerbegebiet Tiergartenstraße ansässig und am Aktionstag für Besucher geöffnet sind, präsentiert werden.

Der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz ist zuversichtlich, dass beim Aktionstag gute Kontakte geknüpft werden können: „Hier kann man direkt mit seiner Person überzeugen und ungezwungen mit Arbeitgebern ins Gespräch kommen. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, ob jung oder alt, mit Handicap oder ohne, den Aktionstag am 14. November zu nutzen, um Kontakte zu knüpfen – vielleicht zum Arbeitgeber von morgen.“

Offensiv gegen Arbeitslosigkeit

Aktionstag – Bei „Schau mal rein“ präsentieren sich Heppenheimer Unternehmen, die Lehrstellen und Jobs vergeben

Beim Aktionstag „Schau mal rein“ am 14. November in Heppenheim präsentieren sich ortsansässige Unternehmen. Zielgruppe sind Schüler und Arbeitsuchende, gleichwohl steht die Veranstaltung jedem Interessenten offen. Sie ist die erste dieser Art im Kreis Bergstraße.

HEPPENHEIM.
Trotz gesunkener Quote ist Arbeitslosigkeit noch immer ein großes gesellschaftliches Problem. Für die Betroffenen ist ein Leben ohne Arbeit belastend. Besonders prekär ist die Situation oft für junge Menschen, die keinen Ausbildungsplatz beziehungsweise keine Anstellung finden – und damit keine Perspektive für die Zukunft haben.

Deshalb öffnen am 14. November (Donnerstag) beim Aktionstag „Schau mal rein“ 13 Unternehmen mit Sitz im Heppenheimer Gewerbegebiet ihre Türen und gewähren Einblick in ihr Gewerbe und unterschiedliche Berufszweige. Von 9 bis 13 Uhr bieten die Unternehmen Führungen an, Mitarbeiter beantworten Fragen der Besucher. Weitere Firmen präsentieren sich und ihre Sparte in einer Ausstellungshalle an der Schwarzwaldstraße.

Die Veranstaltung ist eine Innovation im Kreis Bergstraße. Die Idee stammt vom kommunalen Jobcenter „Neue Wege Kreis Bergstraße“. Die Aufgabe des Kreis-Eigenbetriebs ist vornehmlich, Klienten bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle oder einem Job zu unterstützen. Damit dies in Zukunft noch besser gelingt, wollen die Akteure ein möglichst breites Publikum ansprechen. „Willkommen sind nicht nur Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, sondern auch Arbeitslose, die nach einer neuen Stelle suchen oder Angestellte, die sich für neue Perspektiven interessieren“, sagt Ingrid Weigold, Leiterin des Heppenheimer Job-Centers. Die Einladung richtet sich explizit auch an Ältere, Migranten oder Behinderte – alle Jobsuchenden sind willkommen.

Fast alle beteiligten Unternehmen, darunter KLN Ultraschall, KS Druck und die Spedition Schüssler, bieten für 2014 Ausbildungsplätze an beziehungsweise sind aktuell auf der Suche nach Mitarbeitern. Interessenten könnten an diesem Tag also tatsächlich einen Arbeitgeber finden. Dies kommt dem Ziel der Veranstaltung entgegen: Durch Vernetzung mit Akteuren vor Ort Arbeitslosigkeit konkret und praxisnah bekämpfen, wie Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz (CDU) am Freitag bei einem Pressegespräch erklärte.

Unterstützt wird die Aktion von der Martin-Buber-Schule, der Barmer GEK und der Stadt Heppenheim. „Schulen sind das A und O“, sagte Rainer Burelbach (CDU). Heppenheims Bürgermeister ist überzeugt davon, dass Information und Förderung früh beginnen müssen. Es sei die größte gesellschaftliche Herausforderung, junge Leute in Arbeit zu bringen. „Gelingt das, können viele Probleme wie Kriminalität und Sucht von vorneherein vermieden werden.“ Auch der stellvertretende Schulleiter, Alexander Böhm, zeigte sich von dem Projekt überzeugt: „Das ist die beste Form von Berufsorientierung, die ich mir vorstellen kann.“

Michael Lortz von der Heppenheimer Stadtverwaltung wird bis zum Start der Veranstaltung täglich ein Unternehmen vorstellen. Die Firmenporträts werden sowohl auf der städtischen Internetseite als auch im Facebook-Auftritt veröffentlicht, um möglichst viele Interessenten im Kreis zu erreichen. Zudem wird flächendeckend eine Informationsbroschüre verteilt.

Bei guter Resonanz soll die Veranstaltung im Zweijahres-Rhythmus angeboten werden – im Wechsel mit dem Azubitag in Bensheim. Außerdem soll der Kreis der Unterstützer erweitert werden. Denkbar sei zum Beispiel die Einbindung der Heppenheimer Wirtschaftsförderung, um weitere Kontakte zu Unternehmern zu knüpfen. „Ohne die geht es nicht, denn dort sind die Jobs“, sind sich die Organisatoren einig.

Starkenburger Echo, 02.11.2013

Neue Wege beugt sittenwidrigen Arbeitsverhältnissen vor

Arbeitgeberservice prüft Arbeitsverträge

Ein Rechtsgeschäft ist nichtig, wenn es gegen die guten Sitten und „das Anstandsgefühl aller gerecht Denkenden“ verstößt – so das Bürgerliche Gesetzbuch. Was dies für die Höhe von Löhnen bedeutet hat das Bundesarbeitsgericht festgelegt. Danach ist eine Bezahlung sittenwidrig, wenn sie nicht einmal zwei Drittel eines in der betreffenden Branche und Region üblicherweise gezahlten Tariflohns erreicht. Ob dies auf einen Arbeitgeber zutrifft wird vom Kommunalen Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße geprüft. Um Lohndumping und sittenwidrigen Löhnen entgegenzuwirken, kontrollieren die Mitarbeiter des Arbeitgeberservices des Jobcenters Arbeitsverträge und Unternehmen genau. Ob Stundenlohn, Wochenstundenzahl, Urlaubsregelungen oder Vertragslaufzeit – alle Verträge müssen den gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechen.

„Wer seinen Beschäftigten nur zwei, drei Euro die Stunde zahlt und darauf spekuliert, dass der Staat den Lohn mit Sozialleistungen aus Steuergeldern aufstockt, muss mit Konsequen-zen rechnen. Grundlage für die Prüfung sittenwidriger Löhne sind bei Neue Wege
Tarifverträge oder ortsübliche Löhne“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz.

Betriebsleiter Stefan Rechmann ergänzt: „Gegen Unternehmen, die den Sozialstaat
missbrauchen, sittenwidrige Löhne zahlen und ihren Mitarbeitern erklären, sie können das, was ihnen zum Lebensunterhalt fehlt, vom Staat aufstocken lassen und zusätzlich Arbeitslosengeld II beantragen, werden wir konsequent vorgehen. Wir orientieren uns an der Definition des Bundessozialgerichts, dass Lohnwucher auch dann vorliegt, wenn das gezahlte Arbeitsentgelt zwei Drittel des branchenüblichen Tariflohns unterschreitet. Die überwiegende Mehrheit der Bergsträßer Arbeitgeber gibt uns allerdings keinen Anlass zur Überprüfung und sind nicht von dieser Thematik betroffen. Unsere Mitarbeiter sind jedoch stets aufmerksam. Sollten wir Verstöße gegen Mindestarbeitsbedingungen, insbesondere sittenwidrige Löhne feststellen, wird zunächst im Gespräch mit dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer die Problematik erörtert, mit dem Ziel ein angemessenes Lohnniveau zu erreichen. Bleiben diese Gespräche in Bezug auf die Entlohnung erfolglos müssen wir gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten.“

Auch bei Eingliederungszuschüssen, die von Neue Wege an Arbeitnehmer gezahlt werden können, gibt es spezielle Anforderungen. Einen Eingliederungszuschuss und damit einen Ausgleich zu einer etwaigen Minderleistung, können Arbeitgeber für künftige Arbeitnehmer dann beantragen, wenn deren Vermittlung wegen in ihrer Person liegender Gründe erschwert ist. Die Förderhöhe und –dauer richten sich hierbei nach Umfang der Einschränkungen des Arbeitnehmers. Förderfähig sind nur sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse von mindestens 15 Wochenstunden, die auf Dauer angelegt sind. Der Arbeitsvertrag muss für mindestens 12 Monate abgeschlossen werden. Sollte keine Tarifbindung bestehen, ist ein ortsübliches Arbeitsentgelt zu zahlen.